Ortsumgehung Stadecken-Elsheim - SPD fordert zum Handeln auf

Stadecken-Elsheim. "Nirgends ist die Feinstaubbelastung in Rheinland-Pfalz so hoch wie auf der Mainzer Straße in Stadecken-Elsheim". Dies ergab eine über drei Wochen andauernde Messung des SWR.

 

Der SWR installierte 204 Messpunkte in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg, um drei Wochen lang den Stickstoffdioxidwert zu messen und die Ergebnisse auszuwerten.

 

Dabei ging die Ortsgemeinde Stadecken-Elsheim in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm als Spitzenreiter hervor. An der Mainzer Straße, einer stark befahrenen Hauptdurchgangsstraße, erhob der SWR 54,6 Mikrogramm NO2 pro Quadratmeter Luft. Dieser Wert liegt somit weit über dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Quadratmeter. 

 

"Diese Entwicklung ist besonders alarmierend" so die lokale Landtagsabgeordnete Nina Klinkel (SPD). "Eine Umwelt- und vor allem Gesundheitsbelastung liegt vor." 

 

Den Vorstoß des Ortsbürgermeisters und ihres Kollegen in Richtung Umgehungsstraße begrüßt Klinkel, hält allerdings auch fest: "2002 wurde ein Raumordnungsverfahren für eine Ortsumgehung durchgeführt. Als eine Variante, die Westumgehung, wegen einer Vogelschutzverträglichkeitsprüfung 2010 abgelehnt wurde, wurden die Planungen seitens der Gemeinde nicht weitergeführt. Wir benötigen aber Neuplanungen, auch um das Projekt in den Haushalt zu bringen". 

 

Und auch Ricarda Kerl, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Stadecken-Elsheim hält fest: "Wir drängen auf das Raumordnungsverfahren. Hierfür muss die Ortsgemeinde die nötigen Schritte einleiten und einen entsprechenden Beschluss des Rates herbeiführen, damit der Landesbetrieb Mobilität die Maßnahme neu bewerten kann. Bisher ist nichts derartiges geschehen". Die örtliche SPD habe daher gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Nina Klinkel bereits vor Wochen einen Termin beim zuständigen Staatssekretär vereinbart. "Die Belastung durch Stickstoffdioxidwerte macht die Dringlichkeit noch einmal besonders deutlich. Wir hoffen, dass der Ortsbürgermeister wie in der Presse angekündigt, nun auch tatsächlich die notwendigen Schritte einleitet", so Kerl abschließend.