„Der Binger CDU Vorsitzende beleidigt Frauen auf dem untersten Niveau und die Kreisvorsitzende Schäfer schweigt"

Bingen. „Als wir die Äußerungen des Binger CDU Vorsitzenden Michael Stein im sozialen Netzwerk Facebook gelesen haben, verschlag es uns zunächst die Sprache“, erklären die rheinhessische Landtagsabgeordnete Nina Klinkel und das Binger Stadtratsmitglied Yvonne Mark (beide SPD).

Die SPD Politikerinnen reagieren damit auf Äußerungen, die sich der Binger CDU Vorsitzende Stein auf Facebook zu eigen machte. Darin heißt es, die Bundesfamilienministerin, die sich öffentlich gegen Sexismus ausgesprochen hat, schaffe sich Probleme mit Sexismus doch nur selbst. Immerhin sehe sie aber gut aus. In einem weiteren Schlag wurden Politikerinnen als adipös und maskulin verunglimpft. Stein verbreitete hierzu, dies sei nicht sexistisch, sondern wahr.

 „Herr Stein ist damit selbst das beste Beispiel dafür, dass Frauen leider vereinzelt immer wieder mit herablassenden Ansichten zu kämpfen haben. Seine Äußerungen sind peinlich und daneben“, erklären Klinkel und Mark.

 „Seit Tagen vernehmen wir in der bundesweiten Presse Fälle, in denen Frauen in der CDU systematisch gemobbt und ausgegrenzt wurden“, erinnert Klinkel an die Berichterstattung um die Berliner CDU. Anstatt, dass die CDU solche Probleme aufarbeite, zeige sie, dass diese Probleme scheinbar durchweg sogar bis zu uns vorhanden seien, meinen Klinkel und Mark.

 

„Wer Politikerinnen per se nicht ernst nimmt, sondern nur nach ihrem Aussehen bewertet, dessen geistige Haltung ist wohl in den 1950er Jahren hängengeblieben“, meint Mark, die kritisiert, dass man solche Debatten heutzutage überhaupt noch führen muss.  Der Binger CDU Vorsitzende beleidige aber letztlich alle Frauen. Aus Klinkels Sicht sei es bedauerlich, dass so jemand an die Spitze der Binger CDU gewählt werden könne. „Wie kann man so jemanden als Sprachrohr an die Spitze der eigenen Partei wählen? Und wieso schweigen hierzu alle in der CDU?“, fragt Klinkel und fordert daher die Mainz-Binger CDU Vorsitzende Dorothea Schäfer auf, hier einzugreifen. „Wenn die Binger CDU schon wegschaut, dann erwarte ich zumindest von der Kreis-CDU eine klare Botschaft, dass so etwas einfach nicht geht. Wir erwarten von der Vorsitzenden Frau Schäfer, diesen Vorfall nicht unkommentiert zu lassen und zu handeln. Sie muss sich distanzieren und darf nicht schweigen, wenn sie sich selbst und alle anderen Frauen ernst nimmt. Das schuldet sie letztlich allen Frauen“, so Klinkel abschließend.