Erhalt der Biodiversität ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Mainz. Anlässlich der heutigen Regierungserklärung zum Thema "Artensterben stoppen - Biodiversität als Lebensgrundlage schützen" erklärt die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Nina Klinkel:
"Wenn es darum geht, das schleichende Artensterben aufzuhalten, ist Jeder und Jede gefragt. Expertinnen und Experten schätzen, dass weltweit täglich zwischen 50 und 150 Arten unwiederbringlich von der Erde verschwinden. Zu Recht hat Umweltministerin Ulrike Höfken in ihrer Regierungserklärung daher heute die Dringlichkeit unterstrichen, mit der der Erhalt der Artenvielfalt von allen gesellschaftlichen Kräften angegangen werden muss."
Klinkel weiter: "Auch die Situation in Rheinland-Pfalz gibt Anlass zur Sorge: Von 175 Vogelarten, die hierzulande brüten, gelten 50 Prozent als gefährdet. Darunter auch Arten, die einst jedes Kind kannte: Schwalbe, Spatz und Feldlerche sind in manchen Regionen von Rheinland-Pfalz alarmierend selten geworden. Die Rote Liste Brutvögel, die das Aussterberisiko von Arten wissenschaftlich erfasst, verzeichnet zwischen 1990 und 2014 eine deutliche Verschlechterung der Situation der Brutvögel in Rheinland-Pfalz: 11 Prozent der Vögel gelten inzwischen als ausgestorben, weitere 15 Prozent sind vom Aussterben bedroht. 12 Prozent der Arten sind stark gefährdet oder gefährdet, weitere 9 Prozent stehen kurz davor. Es steht zu befürchten, dass sich die Bedrohungslage für manche dieser Spezien noch deutlich schlechter als angenommen darstellt, denn Verbreitungsgebiet und Bestand vieler Tiere lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Völlig ungewiss ist etwa die Zukunft des in Rheinland-Pfalz beheimateten westlichen Haselhuhns. Klar ist: Um dem Artensterben Einhalt zu gebieten, müssen alle gesellschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen - damit das Haselhuhn auch in Zukunft Rheinland-Pfälzerin bleibt."
"Mit der Biodiversitätsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz und unter dem Dach der Aktion Grün wurden wichtige Leuchtturmprojekte initiiert, die einen elementaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. So sind etwa der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das Naturschutzgroßprojekt Bienwald oder das Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr-Hocheifel Heimat für hunderte Biotope sowie für bedrohte Tierarten wie die Wildkatze oder die heimischen Lachse. Wegweisend sind auch die zahlreichen naturnahen Beweidungsprojekte. Einen wichtigen Baustein im Landesprogramm stellt zudem die Aktion Blau Plus zur Renaturierung von Bachläufen dar, bei der Hochwasserschutz und Artenschutz zusammen gedacht werden. Nicht zuletzt tragen die enge Vernetzung von Naturschützern und Naturnutzern wie Jägern, Städten, Gemeinden, Bürgern und Verbänden im Rahmen der Aktion Grün dazu bei, dass Artenschutz in Rheinland-Pfalz als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe begriffen wird", so Klinkel abschließend.
Quelle: Esther Höfler / Pressesprecherin SPD-Landtagsfraktion