Landtagsabgeordnete Nina Klinkel (SPD) wendet sich an Kassenärztliche Vereinigung und sucht Austausch mit Kommune und Ärzteschaft.
„Entsetzt“ habe sie die Schließung der Ingelheimer Bereitschaftspraxis zum 1. Juli durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV), sagt die Landtagsabgeordnete Nina Klinkel (SPD). „Für mich macht keinen Sinn eine funktionierende Einrichtung zu schließen und die Notfallversorgung zu schwächen. 9000 Patienten wurden hier im letzten Jahr versorgt. Von Mensch zu Mensch in der direkten Behandlung. Das kann doch kein Telefonservice ersetzen“, zeigt sich die Abgeordnete fassungslos. „Die Folge wird doch sein, dass die Patienten jetzt länger beispielsweise in den Notaufnahmen der Mainzer Krankenhäuser warten müssen“, so Klinkel.
Die Gründe für die Schließung sind für die Abgeordnete als „wenig nachvollziehbar“. „Das ist eine seit 44 Jahren etablierte Notfallzentrale, ein eingespielte Praxis, ein engagiertes Ärzteteam, eine Stadt, die anbietet sich einzubringen: hat man sich seitens der KV wirklich bemüht, die Praxis zu erhalten? Sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Oder gibt es noch eine Möglichkeit für den Ingelheimer Standort?“, fragt Klinkel. Um Antworten hierauf zu bekommen, hat sich die Abgeordnete mit einem Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung gewandt und auch angekündigt, den Austausch mit der Kommune und der Ärzteschaft vor Ort zu suchen. „Die Kassenärztliche Vereinigung wirbt auf ihrer Homepage mit der Kampagne „KV initiativ“ und schreibt sich auf die Fahnen, hierbei Kommunalpolitiker und Experten zusammenzubringen um Themen wie „wohnortnahe Versorgung“ zu diskutieren. Wenn das auch für die Bürgerinnen und Bürger Ingelheims und der angrenzenden Gemeinden gilt, dann überdenkt sie die Schließung der Ingelheimer Praxis. Und hierzu fordere ich sie dringend auf“, so Klinkel.
Bild: Myriam Zilles / pixabay
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