Klinkel und Wolf wollen Schulstandort Mainz-Bingen für die Region Rheinhessen stärken
„Die Ablehnung der Realschule Plus in Nieder-Olm ist bedauerlich“, konstatieren die Landtagsabgeordnet Nina Klinkel und der Fraktionsvorsitzende der SPD in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Steffen Wolf, in einer gemeinsamen Erklärung.
„Wir haben im Kreis Mainz-Bingen und in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm Willenserklärungen zur Realschule Plus abgegeben“, so Wolf und erläutert weiter „auch die Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde haben das durch Resolutionen unterstützt“. Da sich die Landkreise jedoch nicht einen gemeinsamen Weg einigen konnten, ist es aus Wolfs Sicht richtig und wichtig, dass eine Entscheidung durch das Land getroffen wurde. – Auch wenn es für Nieder-Olm bedauerlich sei. „Wir müssen jetzt aber nach vorne schauen und Alternativen finden. Das geht nur im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit, die es zu forcieren und vor allem zu moderieren gilt!“, so Wolf.
Klinkel geht in dieselbe Richtung. Als Stadtratsmitglied in Nieder-Olm habe sie die Resolution zur Schule am Standort auch unterstützt, appelliert aber zudem seit drei Jahren für eine regionale Schulentwicklungsplanung. Das Schulgesetz in Rheinland-Pfalz fordere ohnehin die Berücksichtigung regionaler Planung bei der Feststellung, ob das Bedürfnis nach einer Schule bestehe. Und sowohl die Standorte im benachbarten Wörrstadt, als auch der in Mainz-Lerchenberg hätten früh Bedenken geäußert zu einer Nieder-Olmer Realschule Plus. „Es macht in einer Region, die so dicht beieinander ist, aber auch durchaus Sinn, sich einmal ganzheitlich der Schullandschaft zu widmen und gemeinsam zu überlegen, wie man Stärken stärken kann“, so Klinkel. Das Gesetz bietet ausdrücklich eine gemeinsame Planung der Gebietskörperschaften an (§91 Abs. 3 SchulG). „Es ist bedauerlich, dass die 2 Landräte und 2 Oberbürgermeister in Rheinhessen sich nicht dazu durchringen konnten. So bleibt es an dieser konkreten Stelle beim Lippenbekenntnis zur Region“, bemerkt die Abgeordnete.
Nun müsse zudem auch auf die Beförderungssituation der Schülerinnen und Schüler vor allem aus Sörgenloch geblickt werden, meint Klinkel. „Es muss möglich sein, gut von Sörgenloch ins 15 km entfernte Wörrstadt zu kommen. Es wäre wichtig, dass sich hier beide Landkreise noch einmal zusammensetzen, um passgenaue Lösungen zu diskutieren“.
Für Klinkel und Wolf geht der Blick nun klar nach vorne: „Es ist aber wichtig, dass die Landrätin nun ihrer Aufgabe nachkommt, und den Schulentwicklungsplan fortschreibt. Er stammt aus dem Jahr 2019 und seitdem hat sich im Kreis viel getan. Neue Wohngebiete bringen mehr Schulkinder, die Berücksichtigung in den Planungen finden müssen. Der Blick muss hierbei aber, und das wurde nun hoffentlich gelernt, ein regionaler, interkommunaler sein“, so Klinkel.
Und Steffen Wolf ergänzt: „Wir müssen schauen, welche weiterführende Schule den Bedarf wirklich erfüllt. Welche Lösung es hier für den Kreis und den Standort Nieder-Olm geben kann. Das wollen wir auch mit dem Ministerium eruieren“. Wolf betont zudem, dass man offen in diese Diskussionen gehen müsse.
„Wir wollen frühzeitig alle an Bord holen. Damit die Bemühungen dieses Mal von Erfolg gekrönt sind. Für den Kreis und Rheinhessen“, so die beiden abschließend.