Die Zukunft des Gesundheitsstandortes Ingelheim stärken

Mit sehr persönlichen Worten hatte sich die Landtagsabgeordnete Nina Klinkel unmittelbar nach der Ankündigung der Schließung des Ingelheimer Krankenhauses auf ihrer Facebookseite zu Wort gemeldet. Bevor sie dem Gesundheitsstandort Ingelheim in den Blick nimmt, ergänzt sie in einem Statement: 

„Wir geraten in diesem System der Gesundheitsversorgung nun deutlich an unsere Grenzen. Alle Träger stehen vor der Herausforderung einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Das Abrechnungssystem forciert diese Stellung der Wirtschaftlichkeit vor der Gesundheit. Das fällt uns auf die Füße. Ich habe bereits vor Monaten den Bundesgesundheitsminister kontaktiert und um Hilfe gebeten. Umsonst. Das, was das Land investionstechnisch überhaupt gesetzlich leisten darf, ist am Ende ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bauliche Förderungen belaufen sich landesweit auf 161 Mio Euro, lösen aber die Probleme nicht. Potenzielle Träger stehen vor denselben systemischen Fehlern. Das ist insofern hart, als dass eine kommunale Trägerschaft, beispielsweise durch einen Landkreis, natürlich sehr wünschenswert für die Häuser wäre. Ein lokalerer Blick auf das Gesundheitswesen wäre so möglich. Aber hierzu müssen die Voraussetzungen geschaffen werden. Das schafft nur der Bund mit der Beendigung des DRG-Systems, als des umstrittenen diagnosebezogenen Fallgruppen- Klassifikationssystems).“

Nun sei aber für die Bevölkerung der Blick auf den Gesundheitsstandort Ingelheim nun notwendig: „Für mich sind drei Dinge nun essentiell: Zunächst muss die Bereitschaftspraxis erhalten bleiben. Ich habe mich in einem Schreiben erneut an die Kassenärztliche Vereinigung gewandt und appelliert, den Standort zu erhalten. Der zweite Punkt ist die Versorgung der Bevölkerung mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF). In Gesprächen mit dem Innenministerium wurde mir berichtet, dass das NEF auch über den 31.12.2020 hinaus seinen Standort in Ingelheim hat. Und schließlich der dritte Punkt: die Stärkung des Gesundheistsstandortes. Der Oberbürgermeister hat bereits mehrmals den Punkt „Medizinisches Versorgungszentrum“ angesprochen. Diese vorwiegend ambulante Versorgung mit Fachärzten halte ich für eine gute Idee. Der Dialog mit den Niedergelassenen ist dann zu suchen. Ich treffe mich mit dem Oberbürgermeister zeitnah zur Frage, wie ich helfen kann. Ich werde mich dafür stark machen, dass Planbetten vom Land hierfür bereitgestellt werden.- Die sind im System notwendig, damit auch Abrechnungen mit den Krankenkassen möglich sind“, so Klinkel.