„Aus einer Plakatschmiererei etwas Gutes machen“

Nina Klinkel (SPD) findet kreativen Weg um mit Vandalismus umzugehen

 

 

Was passiert eigentlich mit beschmierten Wahlplakaten? Wem gehören die Plakate und wie geht man als Kandidat eigentlich damit um? Landtagskandidatin Nina Klinkel (SPD) fand einen kreativen Weg.- Für einen guten Zweck.  

„Die Plakatschmierereien nahmen in diesem Wahlkampf drastisch zu“, berichtet Klinkel. Und erzählt, wie die Plakate an die Laternen kommen. „Der Kandidat kauft die Plakate, sie werden bei mir von ehrenamtlichen Parteikollegen aus den jeweiligen SPD-Ortsvereinen in den Gemeinden angebracht. – In deren Freizeit. Sie kümmern sich dann auch, mit mir gemeinsam, um den Zustand der Plakate, achten darauf, dass Kaputte ausgetauscht werden, rücken sie wieder zurecht und so weiter“. Entsprechend ärgerlich seien für die Aktiven die zunehmenden Zerstörungen. „Vielen ist gar nicht bewusst, dass es eben Vandalismus ist, der auch entsprechend bestraft werden kann“, so Klinkel. Eines ihrer Plakate wurde mit „Volksverräter aus die Parlamente fegen“ beschriftet. „Nun kann man sich über die Verunstaltungen auf den Plakaten ärgern, oder eben versuchen, sie zu etwas Gutem zu wandeln“, findet Klinkel. – Und holte das Plakat in Ingelheim von seinem Standort ab. Die Idee, das Plakat zu versteigern, sei recht schnell entstanden, erzählt sie. „Und auch wenn der Spruch und die Beschimpfung diffamierend sind, die grammatikalischen Aussetzer sind ja auch etwas belustigend. Das nahm ich dann zum Anlass, eine Bildungseinrichtung mit einer Spende bedenken zu wollen“. Das Startgebot für das ein Quadratmeter große Wahlkampfobjekt lag bei einem Online-Auktionsportal dann bei einem Euro. Nach 10 Tagen Auktion ging es für 141 Euro über den digitalen Tisch.

Ersteigert hat das Plakat Herr Wolferz aus Solingen, der 141 Euro für das „Kunstwerk“ bot und, um einen kostenintensiven Versand nach NRW zu verhindern, es nach der Bezahlung frei gab: „Ich würde mich freuen, wenn das Plakat einen würdigen Platz an einem entsprechenden Ort bekommen würde,“ so Wolferz. Nina Klinkel konnte das Plakat dann an den Zweitbietenden, Sven Kutzner aus Ingelheim, übergeben.  Es ist die Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen, die sich jetzt über aufgerundete 150 Euro Spende für ihre Bildungsarbeit freuen kann.