Der Kreis Mainz-Bingen macht sich auf den Weg zur Gründung der ersten Kreiswohnbaugesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz. Freude und Erleichterung herrschen hierzu bei der Landtagsabgeordneten Nina Klinkel (SPD) und dem Vorsitzenden der SPD Mainz-Bingen, Steffen Wolf.
„Das war ein notwendiger und richtiger Schritt“, sind sich die Sozialdemokraten einig. „Die Zahlen im Landkreis machen deutlich, wie wichtig dieser Schritt ist: Ein Viertel der Haushalte des Landkreises liegen unterhalb der Einkommensgrenze und können Wohnberechtigungsscheine beantragen. Um das einmal in Zahlen deutlich zu machen: Ein Jahresbruttoeinkommen einer dreiköpfigen Familie (2 Erwachsene und ein Kind) in Höhe von 43 000 Euro kann zur geförderten Wohnung berechtigen“, erläutert Wolf. Zudem seien im Landkreis nur für 8300 Haushalte preisgünstige Haushalte im Bestand enthalten, es fehlten jährlich mindestens 1300 Wohnungen zur reinen Bedarfsdeckung. „Das trifft auch jene, die sich innerhalb des Landkreises verändern wollen. Jenen, denen das Eigenheim im Alter zu groß wird und die nach einer kleineren Wohnung Ausschau halten und beispielsweise auch den jungen Menschen, die von zu Hause ausziehen, aber in ihrer Heimatregion verbleiben möchten“, ergänzt Klinkel. „Dass das Land die Frage des Wohnens, eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit, daher als überregionale Aufgabe sieht und den Landkreisen so den Weg freimacht, ihren Kommunen mit Rat und Tat in dieser Frage zu unterstützen, war richtig. Wir dürfen die einzelnen Ortsgemeinden nicht alleine lassen“, so die Abgeordnete. Steffen Wolf betont, dass die Kommunen hierbei aber keinem Zwang unterworfen seien. „Es bleibt die Freiwilligkeit der Ortsgemeinden, sich hier anzuschließen“. Allerdings plädieren Klinkel und Wolf für die Kooperation: „Wir schaffen hier mit der ersten Kreiswohnbaugesellschaft des Landes eine Antwortmöglichkeit auf die sozial drängende Frage des bezahlbaren Wohnraums, die eine einzelne Ortsgemeinde nicht alleine stemmen muss. Mit gemeinsamen Engagement können wir diese Frage von Hillesheim im Süden des Landkreises bis nach Bacharach im Norden angehen“, so die beiden abschließend.