Landtagsabgeordnete Nina Klinkel sucht Gespräch zum Budenheimer Seniorenzentrum

„Als ich von der Schließung des ASB Seniorenzentrums Budenheim erfuhr, war es mir ein Anliegen, mich direkt mit dem zuständigen Geschäftsführer des ASB, Herrn Stefan Rheinheimer, in Verbindung zu setzen und mir die Situation, die zu diesem Entschluss geführt hat, detailliert schildern zu lassen“, berichtet die Landtagsabgeordnete Nina Klinkel (SPD).

„Es macht natürlich betroffen, wenn so ein etablierter Standort schließen muss und Bewohnerinnen und Bewohner an ihrem Lebensabend nun ein neues zu Hause finden müssen und Mitarbeiterschaft einen neuen Job“, so Klinkel. Es stimme aber hoffnungsvoll, dass die Geschäftsführung zugesagt habe, alle betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern und auch den Beschäftigten bestmöglich behilflich zu sein. „Alle Beteiligten sind an einer Lösung im Interesse der Menschen interessiert“, schildert Klinkel ihre Eindrücke des Gesprächs. Der Fachkräftemangel schlage sich am Standort Budenheim in seiner brutalen Form, nämlich der Schließung einer Einrichtung, nieder. Ihr Gespräch mit dem ASB habe den Teufelskreis deutlich gemacht, in dem sich der Träger befindet: „Es fehlen die Fachkräfte, es muss teuer extern eingekauft werden, obwohl man sich eine Bindung ans Haus wünscht, man kann nicht voll belegen und den Dienstbetrieb nicht aufrechterhalten“, resümiert die Abgeordnete. Aus der Personalkrise folgt dann zwangsläufig die Qualitätskrise, die auch mit Unterstützung anderer Häuser nicht bewältigt werden kann. – Und der auch die vielen Versuche des ASB, wie besondere Anstrengungen zur Fachkraftgewinnung, nicht beikommen konnten. Für sie habe sich bestätigt, was sie in öffentlichen Veranstaltungen mit dem Sozialminister Alexander Schweitzer und Stefan Heyde, selbst Pflegefachkraft und Initiator des Bündnisses „Pflegekräfte in Not“ zum „Zukunftsfaktor Pflege“ diskutiert habe, beispielsweise zuletzt im November in Heidesheim. „Die anwesenden Fachkräfte machten deutlich, dass eine höhere Bezahlung per se nicht die Lösung bringt. Die ist ja auch mit den größtenteils privaten Arbeitgebern zu verhandeln“, so Klinkel, die zudem darauf aufmerksam macht, dass diese Arbeitgeber durch Bundesgesetzgebung seit dem 1. September erstmals verpflichtet seien, ihre Kräfte in Tarifhöhe zu entlohnen. „Für einen bisher wenig tariflich gebundenen Bereich wie die Pflege, wo zumeist private Anbieter organisieren und verhandeln, ist das schon wichtig und maßgebend. Kein Arbeitgeber kann sich seitdem um den Tariflohn drücken. Aber das war in Budenheim ja ohnehin nicht das Problem. Es wurde bereits seit Jahren tariflich nach TV ÖD bezahlt“, hält Klinkel fest.  Das Problem sei ein Systemisches. Die Fachkräfte hätten ihr das eindrücklich geschildert. Es müssten abseits der Bezahlung die Rahmenbedingungen systemisch verändert werden. Gute Pflege brauche Zeit, gute Pflege brauche ausgeruhte Kräfte. Und Leiharbeit könne vorübergehend attraktiv und sinnvoll sein, aber auf lange Sicht sei für alle Beteiligten ein unmittelbares Beschäftigungsverhältnis wünschenswert. Gerade Letzteres müsse sich wieder etablieren und forciert werden.- Sie sei der Auffassung, dass dies auch bundesgesetzlich zu diskutieren sei.  

In Budenheim sei nun wichtig, dass es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Lösungen gebe. „Das Team in Budenheim ist sehr engagiert und leistete Hervorragendes. Der Arbeitgeber strengt sich für seine Leute an“, so Klinkel. Das habe man ihr vom ASB zugesagt. Wie man sich auch darum bemühe, für die Seniorinnen und Senioren eine gute Lösung zu finden, die den Wechsel des zu Hauses, sollte sich kein anderer Träger noch finden, am Lebensabend erleichtere. Der enge und intensive Kontakt zu anderen Einrichtungen der Region bestehe.  Klinkel habe sich zudem als weitere Ansprechpartnerin zur Verfügung gestellt.